Stellen wir uns einen Sonntag Ende Mai 2025 vor. Wir schauen uns Fränkisch-Crumbach aus der Vogelperspektive an und fliegen über den Ort und die uns umgebende Landschaft. Welche sichtbaren Veränderungen gibt es seit den letzten Kommunalwahlen?
Zunächst fallen die vielen Menschen auf. Menschen, die zu Fuß und auf Fahrrädern unterwegs sind. Direkt daneben blüht es üppig an Straßen- und Wegrändern. Wenn man ganz genau hinschaut, kann man die Blütenvielfalt erkennen und dazwischen bunte Falter. Den Ort in voller Schönheit erblühen zu lassen brauchte nur einen kleinen Anschub und entwickelte sich sehr schnell zu einem Selbstläufer. Etliche Feldwege werden von neu angelegten Obstbaumalleen gesäumt und dazwischen laden Bänke zum Verweilen und Genießen der großartigen Natur ein.
Was interessant ist: Es sind nicht nur Bürger*innen sondern auch etliche Tourist-*innen in Wanderdress und Radlermontur unterwegs. Viele sitzen in und vor den Gaststätten.
Im Ort selbst fällt ein leerer Platz auf. Dort parken eigentlich mehrere Elektrofahrzeuge, Lastenräder und sogar Anhänger, die stunden- und tageweise ausgeliehen werden können. Eigentlich, weil die Fahrzeuge tatsächlich fast immer unterwegs sind. Das Teilen hat sich als sinnvoll erwiesen für jene, die nur hin und wieder ein Fahrzeug benötigen. Heute stehen am Rand des Platzes lediglich ein paar E-Bikes von Tourist*innen. Denn die nutzen die Ladestation sehr gerne, um nach einem Sonntagsfrühstück oder einer Einkehr wieder mit vollen Akkus weiter radeln zu können.
Auf den Dächern befindet sich großflächig Fotovoltaik. Die Idee, auch jenen Bürger*innen, die kein eigenes Kapital hatten, die Finanzierung einer solchen Anlage durch Bildung einer Energiegenossenschaft zu ermöglichen, war ein voller Erfolg. Immer mehr Anlagen, auch solche mit einem Speicher, sorgen für eine gute Energiebilanz des Ortes. Dass die Gemeinde die eigenen Gebäude-dächer, wo immer möglich, zur Verfügung gestellt hat, erklärt sich von selbst.
Im Schwimmbad herrscht reger Betrieb und schon von weitem sieht man die wehende DLRG-Fahne. Gut, dass die vielen Bäume auf der Liegewiese Jahr für Jahr mehr Schatten spenden.
Direkt daneben, man sieht es am Tag kaum, fliegen wir über die neue Flutlichtanlage des Sportplatzes. Energieeffizient wird aus-schließlich der Platz beleuchtet, anstelle der Bäume, Felder und Häuser im nahen und fernen Umfeld. Das Licht der Anlage leuchtet jetzt jeden Winkel des Platzes aus und zieht Sportler*innen und keine Insekten an. Denn die Interessenschnittmenge zwischen Sport und Naturschutz war viel größer als zuvor erwartet.
An anderer Stelle haben die Jugendlichen ihren Platz gefunden. Gemeinsam kümmern Sie sich um ihren Treffpunkt und können sich bei der Umsetzung ihrer Ideen auf die Unterstützung der Kommunalpolitiker*innen verlassen. Denn die haben durch die vielen gemeinsamen Gespräche inzwischen ver-standen, was junge Menschen brauchen, um sich im Ort wohl zu fühlen.
Was sich aus der Luft nicht erkennen lässt, ist das neue Miteinander. Dass ein Ort mit etwas mehr als 3000 Einwohnern nur davon profitieren kann, wenn die Mitglieder der Gemeindevertretung, des Gemeindevorstands und der Bürgermeister über Parteigrenzen hinweg an einem Strang ziehen, war schon länger klar. Neu ist, dass die gewählten Vertreter*innen nicht mehr nur mutmaßen, was die Bürger*innen brauchen und wollen. Bei allen anstehenden Themen wird mit den Bürger*innen echte Bürger*innenbeteiligung gelebt. „Was können wir gemeinsam in unserem Ort tun?“, ist die Devise, die alle Beteiligten eint. Diskussionen bleiben deswegen keineswegs aus. Es gelingt aber immer öfter, angestoßene Themen so lange miteinander zu verhandeln, bis am Ende ein gemeinsamer Beschluss steht. Und den tragen die politisch Verantwortlichen und die Bürger*innen dann gemeinsam.
Wenn wir kurz vor Ende unseres kleinen Rundfluges noch einmal über das Rathaus fliegen, erblicken wir eine kleine Gruppe Menschen, die sich intensiv unterhält. Es ist eine überparteiliche Gruppe aus einer anderen Gemeinde, die sich nach dem Crumbacher Rezept für all die Veränderungen erkundigt. Rede und Antwort stehen ihnen Crumbacher Vertreter*innen aller Parteien. Und die Geschichte, die sie zu berichten haben, beginnt im März 2021, als in der Gemeindevertretung die Mehrheitsverhältnisse nicht mehr dazu geeignet waren, mit einfachen Mehrheits-beschlüssen Entscheidungen zu treffen. Denn das war der Moment, in dem man wirklich nur noch gemeinsam gestalten konnte.
Den Ausschlag dazu gaben die Bürgerinnen und Bürger, die dieser Vision des Ortsverbands Bündnis90/Die Grünen Fränkisch-Crumbach am 14. März 2021 ihre Stimme gaben.
Vom Rathaus lassen wir uns langsam ausgleiten, um zwischen einem Dutzend Störchen an der Gersprenz zu landen. Die Störche haben inzwischen in Fränkisch-Crumbach wieder ihre Wahlheimat gefunden. Nachdem sie jahrelang immer wieder zu Besuch kamen, brüten die ersten Paare wieder im Ort.
Auch hier begann es mit einer Vision, vorausschauendem Planen, konkretem Handeln und einer Portion Geduld. Am Ende ist daraus eine Erfolgsgeschichte geworden.
Auf den folgenden Seiten unserer Grünen Raupe finden Sie konkrete Ideen und Vorschläge zu den einzelnen Punkten unserer Vision. All das ist aber nur ein Ausschnitt, denn für alle Ideen reicht eine Ausgabe der Grünen Raupe nicht aus. Vor allen Dingen erfahren Sie, wie wir Themen angehen werden.
Viel Freude beim Lesen!
Ihre Crumbacher Grünen
Marc Oliver Gutzeit, Sprecher des Ortsverbands der Grünen, Dipl. Verwaltungswirt und systemischer Berater. Er lebt seit 2008 mit Familie in Fränkisch-Crumbach. Seit 2018 mit viel Eigenleistung im eigenen Haus im skandinavischen Stil. Auch dabei stand am Anfang eine Vision!
Marc Oliver Gutzeit kandidiert auf Listenplatz 2